Bedrückender Besuch in Auschwitz

Am 17.März machten sich Schülerinnen und Schüler des 10. Jahrgangs nach Polen auf und erhielten im Verlaufe der Exkursion eine Führung im Stammlager von Auschwitz. In Zweiergruppen besichtigte man das Arbeitslager knapp vier Stunden lang und sammelte viele bleibende Eindrücke. Ebenso hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, sich mit weiteren Vertiefungsangeboten auseinanderzusetzen: „Kunst im Lager“ und „Bilder im Kopf". Bei „Bilder im Kopf“ handelt es sich um eine Kunstausstellung, die man auch als Labyrinth bezeichnet. Die Zeichnungen der Ausstellung wurden von einem ehemaligen Häftling aus dem KZ in Birkenau gezeichnet. Im Zuge dessen durften sich die Teilnehmer ausprobieren und malten Bilder oder schrieben Texte über ihre Empfindungen. Dabei entstand auch das Bild einer Geige von Lena Kröker (10a). Neue Gefangene wurden tatsächlich von einem kleinen Orchester mit Marschmusik zur Ruhigstellung begrüßt. Ebenso entstand das Gedicht „Das Leiden der Kinder“. Hiernach machte man sich in das KZ nach Birkenau auf und gedachte am Mahnmal der vielen Opfer. 

Dort haben zwei Schüler das bedrückende Zwiegespräch "Zwiegespräch zwischen Mutter und Tochter" von Elie Wiesel vorgetragen. Und Julia Fast (10b) hat die von ihr gestern gedichteten Zeilen "Das Leiden der Kinder" vorgelesen:

Das Leiden der Kinder

Seht ihr die Kinder

Getrieben wie Rinder

In die Gaskammer hinein?

Nie wieder kommen sie heim.

 

Hört ihr sie klagen

Über ihre Schmerzen und Plagen?

Hört ihr Beten und Flehen,

Um ihre Mutter wiederzusehen?

 

Seht ihr sie weinen

Auf ihren dürren Beinen?

Warum helft ihr nicht?

Was versperrt euch die Sicht?

 

Nun ist es vorbei

Nun sind sie frei

Von ihrem Leid und

Nun schweigt ihr Mund.

 

Was haben sie verbrochen?

Warum habt ihr nicht widersprochen?

Mitschuldig seid ihr

Nicht vergessen werden wir.

Bei all den äußerst bedrückenden Eindrücken, die man im Verlauf der Besuche gesammelt hatte, wurden auch immer wieder Auswertungs- bzw. Reflexionsgespräche angeboten.

Den letzten Tag der Reise verbrachte man in Krakau und besuchte das jüdische Museum. Dort sprach man mit Monika Goldwasser (Jg. 1941), einer Zeitzeugin. Als kleines Kind überlebte sie nur, weil ihre Eltern sie frühzeitig in ein Kloster der Ursulinen gaben und sie dort von christlichen Eltern adoptiert wurde. Vier Jahre mussten ihre Eltern sie verstecken und sehr vorsichtig sein. Die Enttarnung hätte die Todesstrafe bedeuten können. Erst als junge Frau erfuhr sie von ihrer Adoptivmutter von ihrer wahren Herkunft.

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