Geschichte der August-Hermann-Francke Schule Detmold
Das August-Hermann-Francke-Gymnasium ist 2007 aus der 1989 gegründeten Gesamtschule des Christlichen Schulvereins Lippe e.V. hervorgegangen. Heute werden hier fast 500 Schüler unterrichtet, die Schule ist eine von fünf Schulen des Trägers in Lippe mit etwa 2500 Schülern. Begonnen hat die Geschichte dieser Schulgründungen in den 1980er Jahren.
Zur Geschichte der Gesamtschule:
Bereits kurz nach der Gründung der ersten freien christlichen Grundschule in Lemgo stellte sich den Verantwortlichen im Christlichen Schulverein Lippe e.V. die Frage, wie es nach der Grundschule weitergehen sollte. Man beschloss, bereits zum Schuljahr 1989/90 eine weiterführende Schule zu eröffnen. Erste Überlegungen, eine Realschule zu gründen, wurden bald aufgegeben zugunsten der Gründung einer Gesamtschule. Dafür gab es zwei Gründe.
- Die Gesamtschule bot die Möglichkeit, alle Kinder aufzunehmen, deren Eltern eine Erziehung nach unserem bibelorientierten Konzept wollten.
- Die Gesamtschule war die einzige Schulform, deren Gründung politisch durchsetzbar war, weil es damals viel zu wenig Gesamtschulplätze im öffentlichen Bereich gab.
Die Gründung der Gesamtschule gestaltete sich schwierig, weil ein geeignetes Gebäude gefunden werden musste und weil zur Gründung einer Gesamtschule eine relativ hohe Zahl von Kindern nötig war, nämlich mindestens 95. Darüber hinaus musste auch noch die finanzielle Bonität nachgewiesen werden. Und an eine Eröffnung der Schule ohne einen geeigneten Schulleiter war gar nicht zu denken. Nun, es gelang trotz einiger Widerstände und mit Hilfe unseres Vaters im Himmel, alle diese Hürden zu nehmen. Dabei darf der unermüdliche Einsatz unseres bereits verstorbenen Bruders Otto Hertel nicht unerwähnt bleiben. Das erste Domizil bestand aus vier Klassenräumen in zwei Pavillons und einer Aula auf dem Gelände der Hauptschule in Spork-Eichholz.
Am 07. August 1989 wurde der Eröffnungsgottesdienst der freien christlichen Gesamtschule, unter reger Beteiligung der Medien und der Öffentlichkeit, gefeiert. Der Schulleiter, Dr. Gerd-Eberhard Tilly, konnte den rund 70 Schülerinnen und Schülern sowie deren Eltern und Verwandten die ersten Lehrkräfte vorstellen zu denen auch Frau Brakemeier, Frau Anders, Frau Henning-Andres und Herr Begemann gehörten.
In vier Klassen begann dann die schulische Arbeit mit großem Elan und beeindruckendem Eifer. Die notwendige Schülerzahl von 95 Kindern wurde nach wenigen Wochen erreicht und blieb stabil bis zum Ende des Schuljahres. Anfangs hatte die Schule nur eine vorläufige Genehmigung für ihren Schulbetrieb, doch bereits gegen Ende des Schuljahres 1989/90 besichtigte eine Kommission der Bezirksregierung Detmold unsere Arbeit und erteilte unserer Schule bereits vor Ablauf des ersten Schuljahres die unbefristete Genehmigung als Ersatzschule.
Es folgte eine Phase des stürmischen Wachstums. Die restlichen Gebäude einschließlich der Fachräume und der Turnhalle - der inzwischen aufgelösten Hauptschule konnten angemietet werden. Statt vier Klassen konnten fünf neue Klassen zum nächsten Schuljahr aufgenommen werden. Die entsprechende Zahl von Lehrerinnen und Lehrern konnte für den Dienst gewonnen werden.
Doch bereits nach drei Jahren war die räumliche Kapazität der bestehenden Schule ausgeschöpft. Sollte die Schule weiter aufgebaut werden, musste entweder eine Erweiterungsbau auf dem Gelände an der Pestalozzistraße hochgezogen werden oder ein anderes, größeres Gebäude musste her. Wenn es nicht gelänge, weitere Unterrichtsräume auszuweisen, drohte das Aus der Schule! Eine schwere Existenzkrise! Die Dramatik dieser Lage förderte und forderte von allen Beteiligten einen festen Glauben und das Vertrauen auf unseren Vater im Himmel. Und ein Wunder geschah! Was nach menschlichem Ermessen kaum möglich erschien, wurde wahr, als wir in der von den Briten aufgegebenen Kaserne an der Georgstraße gut erhaltene und ausreichend große Gebäude und ein riesiges Gelände käuflich erwerben konnten. Damit war aber noch wenig geschafft, denn die Gebäude mussten erst noch für den Schulbetrieb umgebaut werden.
In einer beispiellosen Kraftanstrengung unserer Elternschaft, der Gemeinden und der Lehrkräfte wurde eine gewaltige Umbau- und Ausbauaktion durchgeführt, die in mehrjährigen Ausbauphasen unsere Schule zu dem gemacht hat, was sie heute ist: Ein Lernort mit besonderem Flair und mit großen Bewegungsflächen.
Doch auch der innere Aufbau der Schule ging weiter, dank der großen Einsatzfreude unseres Kollegiums, das inzwischen auf über 70 Lehrkräfte angewachsen ist.
Seit 1995 gab es dann auch die gymnasiale Oberstufe in Betrieb und Schülerinnen und Schüler unserer gymnasialen Oberstufe konnten seit 1998 ihre Abiturprüfungen bei uns ab. Damit war der Aufbau unserer Schule (vorläufig) abgeschlossen und die Phase der Konsolidierung in geistlicher und schulischer Hinsicht begann. Dr. G. Tilly (Schulleiter i.R.; Schulleiter der AHFS bis 2005) gab der Schule bei seiner Verabschiedung diese Worte mit: "Uns braucht vor der weiteren Entwicklung nicht bange zu sein, denn der bisherige Weg bestätigt die Zuverlässigkeit der Zusage Gottes:"Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan, und niemand kann sie zuschließen; denn du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt und hast meinen Namen nicht verleugnet." (Offenbarung 3,8)" 2005 übernahm dann Andreas Herm die Leitung der Gesamtschule. Zuvor hatte schon Frau Wedel Hr. Mathis als stellv. Schulleitung abgelöst und das neue Team übernahm die Aufgabe der Konsolidierung.
Die Gründung des Gymnasiums:
2006 entschied der Schulträger, nachdem schon 2003 eine Hauptschule gegründet worden war, auch ein Gymnasium zu beginnen, um allen Kinder mit einer klaren Gymnasialempfehlung einen 12jährigen Gang zum Abitur anbieten zu können. So konnten 2007 die ersten beiden Gymnasialklassen mit einer Jahrgangstufe 5 starten. Parallel dazu wurde die Oberstufe von der Gesamtschule abgetrennt und dem neuen Gymnasium übertragen, sodass der "erste Jahrgang" am Gymnasium bereit mit vier Jahrgangstufen beginnen konnte.
2009 kam es dann auch zur Trennung der Kollegien und Schulleitungen. Für die "neue" Gesamtschule musste ein neuer Schulleiter und Stellvertreter gefunden werden, da Andreas Herm und Anna Wedel an das Gymnasium berufen wurden. Ab dem 01.08.2009 nahmen so Ingo Krause als neuer Schulleiter und Waldemar Reimer als neuer stellvertretender Schulleiter ihre Arbeit auf. Alle Lehrer wurden einer Schwerpunktschule zugeordnet, arbeiten seit dem aber z.T. noch an beiden Schulen. Das Gymnasium ist seitdem 3-zügig, in der Oberstufe sechszügig, die Gesamtschule hat vier Züge.