Klostertage: Eine Reise zur Selbstentdeckung und Führung
Vom 24. bis 27. April verbrachten wir als Leiterschaftskurs unserer Schule einige intensive Tage im koptisch-orthodoxen Kloster in Höxter.
Am ersten Tag beschäftigten wir uns mit dem Buch „Menschen führen – Leben wecken“ von Anselm Grün, einem bekannten Mönch, der über viele Themen schreibt, die für unseren Kurs von Interesse sind. Besonders die Themen „Umgang mit Menschen“, „Führung“ und „Verantwortungsvoller Umgang mit Geld“ passten gut zu unserem Projektkursthema. Grün betont, dass Geld nicht als Machtinstrument missbraucht werden sollte, gleichzeitig empfiehlt er, nicht komplett auf materielle Güter zu verzichten, um nicht abhängig zu werden. Er unterstreicht auch, wie wichtig es sei, Menschen durch Worte aufzubauen und zu ermutigen, jedoch ohne alles zu tolerieren. Ein guter Leiter sollte die Stärken und Schwächen seines Teams erkennen und optimal einsetzen, um das beste Ergebnis zu erzielen. Diese Prinzipien der achtsamen und respektvollen Führung waren zentrale Diskussionspunkte für uns.
Am zweiten Tag kam Eugen Sidelnikow, Coach und Unternehmer, und führte mit uns den Clifton Strengths-Test durch, der aus etwa 100 Fragen besteht. Nach dem Test erhielt jeder von uns eine Liste der fünf stärksten persönlichen Talente. Diese wurden kurz erklärt, und wir hatten die Gelegenheit, unsere Stärken mit Beispielen aus unserem Leben vorzustellen. Eugen Sidelnikow erklärte uns, wie wir unsere Talente nutzen und weiterentwickeln können, damit sie zu echten Stärken werden.
Am Abend kam Elsa Lang zu uns und führte eine Stil-Beratung durch. Sie analysierte unsere Typen (Sommer-, Frühlings-, Winter-, Herbsttyp) und zeigte, welche Farben am besten zu den jeweiligen Typen passen. Anschließend gab es einen speziellen Workshop für die Mädchen, in dem Elsa Lang über verschiedene Gesichts- und Körperformen sowie passende Kleidung und Schminke informierte. Dies sollte uns dabei helfen, uns im Berufsleben gut zu präsentieren, da ein angemessener und zum Anlass passender Stil einen guten ersten Eindruck bei Arbeitgebern und in Führungspositionen schafft.
Am letzten Tag setzten wir uns weiter mit unseren Stärken auseinander. In Gesprächen teilten wir uns gegenseitig mit, in welchen Berufen wir einander sehen können. Diese Rückmeldungen gaben wertvolle Einsichten und regten zum Nachdenken über den eigenen Berufswunsch an.
Wir verbrachten auch viel Zeit mit den koptischen Mönchen und lernten einiges von ihnen. Wir aßen gemeinsam zu Mittag und zu Abend, wobei viele interessante Gespräche entstanden. Die Mönche führten uns durch das Kloster und die katholische Kirche, die mit dem orthodoxen Kloster zusammenarbeitet. Im Gottesdienst der Mönche, der durch viel Gesang und Weihrauch geprägt ist, lernten wir die drei wichtigsten Eigenschaften eines Mönchs kennen: Freiwillige Armut, eheliche Enthaltsamkeit und Gehorsam. Die Herzlichkeit und Gastfreundschaft der Mönche beeindruckten uns sehr. Sie waren immer offen für unsere Fragen und Anregungen und versorgten uns stets mit Kaffee, Essen und Gemeinschaft.
Insgesamt war die Zeit im Kloster eine sehr lehrreiche und spannende Erfahrung.
Norah Nickel, Judith Pritzkau, Cassie Wagner