Christliche Bildung kann nur multiperspektivisch gedacht und gestaltet werden. Es können im Allgemeinen fünf verschiedene Perspektiven eingenommen werden.
Eine Lehrkraft kann nicht nicht beeinflussen (nach P. Watzlawick). Der Einfluss der jeweiligen Lehrkraft unterscheidet sich lediglich im Wirkungsgrad, also der Tiefe des Einflusses (z. B. Klassenlehrer, Fachlehrer usw.) sowie in der Art (positiv/negativ) des Einflusses.
Die vom Evangelium in Jesus Christus geprägte Lehrkraft bringt ihre gesamte Persönlichkeit in den Unterrichtsalltag ein. Christliche Bildung wird dort gelingen, wo Lehrkräfte authentisch ihren Glauben einbringen.
Gemeint ist hier nicht die geistesgeschichtliche Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Konzepten der Didaktik, sondern der Prozess des Unterrichtens selbst.
Jede Lehrkraft hat ein eigenes Weltbild, das sich latent oder explizit die gesamte pädagogische Wirklichkeit auswirkt. Eine ehrliche und kritische Selbstreflektion ist unabdingbar, um bestimmte Annahmen zu durchschauen und diese gemäß dem Gebot aus dem Römerbrief 12,1-2 durch ein biblisch-christliche Perspektive zu ersetzen.
Es wäre ein Missverständnis, würde man das Weltbild eines Menschen nur mit seiner Sicht zu den religiösen Fragen gleichsetzen bzw. voraussetzen, dass das Weltbild eine Ansammlung von „Glaubenssätzen“ über die Wirklichkeit ist. Es scheint vielmehr, dass das Weltbild tief im Herzen eines Menschen verankert ist und eher als eine Story (eine Geschichte) wirkt. Der Mensch erklärt sich die Entstehung der Welt, sein Dasein und den Sinn des Lebens mittels einer Geschichte, einer Story.
Lehrkräfte an einer christlichen Schule sollen unterrichten. Neben der pädagogischen Qualifikation wird selbstverständlich eine den staatlichen Schulen mindestens gleiche fachwissenschaftliche Qualität erwartet. Sie sind zudem verpflichtet, den 'gesamten' Unterricht durch das dem Bekenntnis zugrunde liegende 'alle Lebensbereiche umfassende' Weltbild zu prägen.
Im Blick auf den Kontext wird man zwei Aspekte im Zusammenhang mit christlicher Bildung berücksichtigen müssen.
A) Christen haben sich im Laufe der Geschichte ganz unterschiedlich zur Mehrheitskultur verhalten. Christliche Bildungseinrichtungen werden sich mit ihrem Blick auf die Mehrheitskultur auseinandersetzen müssen.
B) Ganz entscheidend ist auch der unmittelbare Kontext der jeweiligen Bildungseinrichtung. Welche Milieus dominieren in der Schüler- und Elternschaft? Wer sind die ideellen Unterstützer? In welchem Sozialraum ist die Bildungseinrichtung verortet? Usw.
Grafik Christliche Bildung
Heinrich Wiens
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